
Das Kantabrien-Lexikon
Kantabrien ist eine autonome Gemeinschaft, die sich im Norden von Spanien, direkt am Golf
von Biscaya befindet. Umschlossen wird sie von den Regionen Asturien, Kastilien-Leon und
dem Baskenland. Kantabrien ist eine recht kleine autonome Gemeinschaft, die lediglich aus
der gleichnamigen Provinz besteht. Die Hauptstadt ist die Hafen- und Industriestadt
Santander. Die Landschaft von Kantabrien ist sehr von Hügeln und Bergen geprägt, von
denen sich die höchsten Erhebungen in den Ricos de Eroa befinden. Hier gibt es Gipfel, die
weit über 2000 Meter hoch sind. Das Klima ist sehr maritim und besonders im Küstenbereich
durch feuchte und kühle Sommer und sehr milde Winter geprägt. Im Innern des Landes ist
meist ein Gebirgsklima anzutreffen. Zu den größten Städten von Kantabrien gehört die
Hauptstadt Santander sowie Torrelevega, Camargo, Castro-Urdiales, Pielagos, El Astillero,
Laredo sowie Santana, Los Corrales de Buelna, Reinose und Santa Cruz de Bezana. Das
Gebiet wurde um die Zeitenwende vom keltiberischen Stamm der Cantaber besiedelt, die der
Region auch ihren Namen gaben. Der Überlieferung zufolge wurde der Stamm nur von
Frauen regiert. Im 5. Jahrhundert wurden die Cantaberer von den Westgoten verdrängt, als
diese durch die Völkerwanderung die iberische Halbinsel eroberten. Sie gründeten ein
kantabrisches Herzogtum mit dem Hauptort Amaya. Bereits im 8. Jahrhundert fiel dieses
Gebiet allerdings fast komplett unter die maurische Herrschaft. Nur Kantabrien und Asturien
blieben standhaft. Von hier aus kam auch die Reconquista und nur wenige Jahre später waren
die kantabrischen Gebirge wieder in der Hand der Christen. In einer der letzten Schlachten um
Kantabrien besiegte Alfons II Hixem I in der Nähe von Los Barrios de Luna. Schließlich
wurden die Mauren in die Meseta vertrieben und Alfons III gründete dann das Königreich
Asturien-Leon. Im 13. Jahrhundert eroberte Ferdinand I die Region und sie ging an das
Königreich Kastilien. Die Franzosen besetzten dann im frühen 19. Jahrhundert den Norden
Spaniens und wieder einmal wurde das kantabrische Gebirge der Ausgangspunkt für den
Widerstand. Hier führten die Guerilleros einen sehr erfolgreichen Kampf gegen die Besatzer
aus Frankreich.
Das grüne Kantabrien
Kantabrien befindet sich im Norden der Iberischen Halbinsel, direkt am Golf von Biscaya im
Norden. Im Osten grenzt sie an das Baskenland, im Süden an Kastilien-Leon und im Westen
direkt an Asturien. Charakteristisch für Kantabrien sind die beiden geographisch völlig
verschiedenen Teile. Das Landesinnere und die Küste sind beide sehr unterschiedlich und
haben beide ihren ganz eigenen Reiz. Im Landesinneren befindet sich das Kantabrische
Gebirge, dass das auffälligste geographische Merkmal in Kantabrien ist. An der Küste
befindet sich das Kap Mayor und das Kap del Ajo, die beide typisch für die Küstenregion
sind. An der Küste gibt es zudem wunderschöne Strände, die allerdings sehr von steilen
Felsen und Klippen umgeben sind. Im Landesinneren wiederum befinden sich die
beeindruckenden Höhen der Picos de Europa, mit dem Pena Vieja, der mit 2613 Meter der
höchste Punkt in der Region ist. Die Flüssen sind in der Region Kantabries sehr kurz, führen
aber wegen der vielen Niederschläge und des vielen Schmelzwassers immer sehr hoch
Wasser. Zu den wichtigsten Flüssen gehört der Agüera, der Ason, der Miera, der Pas, der
Besaya, der Nansa und der Deva. Letzterer fließt auch durch Astruien und sowie der Ebro, der
der wasserreichste Fluss in Kantabrien ist, er hat seine Quelle in Fontibre. Er führt Kantabrien
allerdings nicht sehr viel Wasser zu. Des Weiteren befindet sich hier in Kantabrien die
wichtigste Wasserscheide von ganz Spanien. Die Abflussgebiete des Golfs von Biscaya, des
Atlantik und des Mittelmeeres grenzen in Pena Labrada aneinander. Diese vielfältigen
Naturerscheinungen und das viele Wasser lassen Kantabrien zu einem sehr grünen Fleckchen
Erde, mitten in dem sonst recht trockenen Spanien werden. Damit ist Kantabrien auch zu
jeder Jahreszeit einen Besuch wert.